Linux und Unix - von am Dienstag, Juli 11, 2006 22:18 - 0 Kommentare

Die Bourne Again Shell und ich

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Wer, wie ich, kein Linux-Experte ist, aber einen großen Teil seiner Zeit damit verbringt, auf der Bourne Again Shell (bash) kryptische Befehle auszuführen, die rückwärts gelesen satanische Texte ergeben könnten, dem sei mit den folgenden kleinen Arbeitserleichterungen geholfen. Bitte beachten Sie, daß diese Tipps unter der bash-Version 2.05b.0(1)-release getestet wurden.

Version ermitteln

Die Version der bash mit der Sie arbeiten, und einige weitere bash-spezifische Umgebungsvariablen, finden Sie mit dem folgenden Befehl heraus:

  1. [root@ras ~]# set | grep BASH
  2. BASH=/bin/bash
  3. BASH_ENV=/root/.bashrc
  4. BASH_VERSINFO=([0]="2" [1]="05b" [2]="0" [3]="1" [4]="release" [5]="i386-redhat-linux-gnu")
  5. BASH_VERSION='2.05b.0(1)-release'
  6. [root@ras ~]#

Aliase setzen

Eine einfache Methode, lange Befehlssequenzen abzukürzen besteht darin, einen Alias auf diesen Befehl zu setzen:

  1. [root@ras ~]# alias l='ls -al'

Damit wird der Befehl l zukünftig als ls -al ausgeführt, was den Inhalt eines Verzeichnisses im „long listing format“ anzeigt – inkl. aller Verzeichnisse und Dateien deren Dateinamen mit einem . (Punkt) beginnen.

Um diesen Befehl, genau wie andere bash-Befehle auch, bei jedem Login auszuführen empfiehlt es sich, ihn in die .bashrc einzutragen, die im Home-Verzeichnis des eingeloggten Benutzers (cd ~) liegt.

Um die gesetzten Aliase auflisten zu lassen reicht es, alias ohne Parameter aufzurufen.

Verzeichnisse merken

Zu meinen absoluten Favoriten gehören die Befehle pushd/popd, mittels derer das Durchwandern von Verzeichnissen um einiges erleichtert wird. Beide arbeiten mit dem „Stack“, den man sich wie einen Stapel vorstellen kann, auf dem oben Informationen abgelegt und auch wieder abgeholt werden.

pushd [dir] merkt sich das aktuelle Verzeichnis auf dem Stack. Wenn [dir] mit angegeben wird wechselt bash anschließend in dieses Verzeichnis.

popd holt sich das letzte Verzeichnis vom Stack und wechselt dorthin.

Kombiniert mit einem Aliasing wie diesem…

  1. [root@ras ~]# alias cd='pushd'
  2. [root@ras ~]# alias bd='popd'

… kann man damit Verzeichnisse beliebig bewandern und Sie per bd wieder zurückgehen bis der Stack leer ist. Optimalerweise sollten diese beiden Aliase auch in die .bashrc eingetragen werden.

Sprung- und Löschbefehle

Alternativ zu den Tasten Pos 1 und Ende können Sie auch STRG+A und STRG+E verwenden. Obwohl diese Tastenkombinationen eigentlich aus dem englischen herrühren kann man sie sich mit STRG+Anfang und STRG+Ende gut merken. Mit diesen Tasten springen Sie in der bash an den Anfang, bzw. an das Ende der Zeile.

Den Cursor an das obere Ende des Bildschirms setzen, und damit auch den Bildschirm aufräumen, können Sie mit STRG+L, wie STRG+Löschen.

Um von der aktuellen Cursorposition bis zum Ende der Zeile alles zu löschen benutzen Sie STRG+K. Wenn Sie mögen können Sie sich als Eselsbrücke für diesen Löschbefehl STRG+Kawumm merken. Aber nur, wenn Sie mögen.



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